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„Dieses ‚Land der Dichter & Denker‘ hat im Fall Ludwig Tieck nichts hervorgebracht: keine Gesamtausgabe; keine Biografie; keine Briefbände“, klagte Arno Schmidt 1959 in einem seiner legendären Hörspiele. Im Bereich der Editionen hat sich die Lage seither kaum verbessert, es gibt weder eine zuverlässige Werkausgabe noch eine Edition der über 2800 nachweisbaren Briefe von und an Tieck. Das ist umso erstaunlicher, als Tieck sowohl an der Begründung wie auch an der Etablierung und Dokumentation der romantischen Bewegung erheblichen Anteil hatte. Gleichwohl war der „König der Romantik“ (Hebbel) lange ein Stiefkind der Germanistik.
Walter Schmitz, emeritierter Professor der TU Dresden, berichtet von der abenteuerlichen Überlieferungsgeschichte des Tieckschen Briefarchivs und gibt Einblick in die historisch-kritische Ausgabe der Gesamtkorrespondenz, deren erste Bände demnächst erscheinen.
