Eintritt frei
Die Legende des chinesischen Malers, der mit einem Sprung in seinem eigenen Bild verschwindet, ist nie restlos ausgelegt worden. Eva Schestag liest die Szene als Metapher für die Abwesenheit eines lyrischen Ich in chinesischen Gedichten und spricht über die Herausforderungen, die sich dabei für die Übersetzung ergeben, sowie über die Kunst, den Zwiespalt zweier radikal unterschiedlicher Sprachen als poetische Kraft zu erfahren.
Im Wintersemester 2025/26 hat Eva Schestag die Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen inne. Sie hält zu Beginn des Semesters einen öffentlichen Vortrag und am Ende eine Lesung. Zudem richtet sie zwei Workshops aus.
In Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt und der S. Fischer Stiftung
Über Eva Schestag
Eva Schestag übersetzt Lyrik und Prosa aus dem klassischen und modernen Chinesischen sowie aus dem Englischen. Ihre Arbeit wurde vielfach durch Stipendien und Residenzen, unter anderem der Fondation Jan Michalski und der Roger Willemsen Stiftung, ausgezeichnet. Als Gastdozentin für literarisches Übersetzen lehrte sie am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Goethe-Universität. Zu ihren wichtigsten Publikationen gehören die vierbändige Anthologie ‚Sammlung Chinesischer Klassiker‘ mit Olga Barrio (S. Fischer, 2009), der klassische chinesische Roman ‚Die Drei Reiche‘ (S. Fischer 2017), ‚Manifest ohne Grenzen‘ des Künstlers Ai Weiwei (kursbuch.edition, 2019) sowie ‚Schattenvolk‘ von Can Xue, der bedeutendsten Vertreterin der experimentellen literarischen Avantgarde Chinas (Matthes & Seitz Berlin 2024). Der Schwerpunkt ihres Interesses, der sich unmittelbar aus der praktischen Arbeit des Übersetzens ergibt, liegt auf der Theorie des Lesens und der Kunst der Auslegung.
Termine
30.10.2025 | 19 Uhr |
Der Sprung ins Bild. |
Freies Deutsches Hochstift, Arkadensaal, Großer Hirschgraben 23-25 |
Ohne Anmeldung |
31.10.2025 | 10 - 15:30 Uhr |
Aus dem Chinesischen Übersetzen |
Deutsches Romantik-Museum, Regebogenraum, Großer Hirschgraben 21 |
Anmeldung erforderlich |
21.01.2026 | 20 Uhr |
roh und zart. |
Frankfurter Bürgerstiftung, Holzhausenschlösschen, Justinianstraße 5 |
Infos |
22.01.2026 | 10 - 15:30 Uhr |
Aus dem Chinesischen Übersetzen |
Deutsches Romantik-Museum, Regebogenraum, Großer Hirschgraben 21 |
Anmeldung erforderlich |
MONIKA-SCHOELLER-DOZENTUR FÜR LITERARISCHES ÜBERSETZEN
Im Gedenken an die Verlegerin und Förderin von Literatur und Übersetzung Monika Schoeller richtet das Freie Deutsche Hochstift in Zusammenarbeit mit dem Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik und dem Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main unter dem Novalis- Motto – ‚Am Ende ist alle Poesie Übersetzung‘ – seit dem Wintersemester 2024/25 ein besonderes Seminar aus zur Idee, Theorie und Praxis des (literarischen) Übersetzens. Die S. Fischer Stiftung ermöglicht es, jedes Jahr einen profilierten Übersetzer oder eine profilierte Übersetzerin nach Frankfurt einzuladen, um in Kooperation mit den Lehrenden der drei Institutionen das Seminar zu leiten. Es ist regulärer Bestandteil des Studiums einschlägiger Fächer an der Goethe- Universität, richtet sich aber gleichermaßen an interessierte Gäste.