21.01.2026, 20 Uhr

Eva Schestag: roh und zart. Chinesische Literatur im Spiel der Macht – Lesung & Gespräch

Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen

Ort: Frankfurter Bürgerstiftung, Holzhausenschlösschen, Justinianstraße 5

Deutsches Romantik-Museum

Frankfurter Goethe-Haus

Eintritt frei

Lesen und Schreiben war im alten China einer kleinen Elite vorbehalten, die Literatur schon sehr früh als Amt und Akademie dem Machtbereich des Kaisers unterstellte. Im zwanzigsten Jahrhundert, nach dem Fall des chinesischen Kaiserreichs, machten die politischen Umbrüche auch vor der Literatur nicht Halt: sie sollte demokratisiert und in den Dienst der Politik gestellt werden. In Lesung und Gespräch wird die Frage nach der Verbindung zwischen Gewalt und Poesie erkundet und zugleich ein Panorama der chinesischen Literatur eröffnet. Die Stimmen von Despoten und die Stimmen derer, die der Unterdrückung zum Trotz schreiben, sollen ebenso zu Wort kommen wie deutschsprachige Nachdichter von chinesischer Lyrik im Exil.

Im Wintersemester 2025/26 hat Eva Schestag die Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen inne. Sie hält zu Beginn des Semesters einen öffentlichen Vortrag und am Ende eine Lesung. Zudem richtet sie zwei Workshops aus.

In Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt und der S. Fischer Stiftung

 

Über Eva Schestag
Eva Schestag übersetzt Lyrik und Prosa aus dem klassischen und modernen Chinesischen sowie aus dem Englischen. Ihre Arbeit wurde vielfach durch Stipendien und Residenzen, unter anderem der Fondation Jan Michalski und der Roger Willemsen Stiftung, ausgezeichnet. Als Gastdozentin für literarisches Übersetzen lehrte sie am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Goethe-Universität. Zu ihren wichtigsten Publikationen gehören die vierbändige Anthologie ‚Sammlung Chinesischer Klassiker‘ mit Olga Barrio (S. Fischer, 2009), der klassische chinesische Roman ‚Die Drei Reiche‘ (S. Fischer 2017), ‚Manifest ohne Grenzen‘ des Künstlers Ai Weiwei (kursbuch.edition, 2019) sowie ‚Schattenvolk‘ von Can Xue, der bedeutendsten Vertreterin der experimentellen literarischen Avantgarde Chinas (Matthes & Seitz Berlin 2024). Der Schwerpunkt ihres Interesses, der sich unmittelbar aus der praktischen Arbeit des Übersetzens ergibt, liegt auf der Theorie des Lesens und der Kunst der Auslegung.

Termine

 

30.10.2025 19 Uhr Der Sprung ins Bild.
Von der Subjektlosigkeit chinesischer Lyrik
Vortrag
Freies Deutsches Hochstift, Arkadensaal,
Großer Hirschgraben 23-25
Infos

Ohne Anmeldung

31.10.2025 10 - 15:30 Uhr Aus dem Chinesischen Übersetzen
Han Shan - Der Kalte Berg (8. Jh.)
Workshop I
Deutsches Romantik-Museum, Regebogenraum,
Großer Hirschgraben 21
Anmeldung erforderlich
21.01.2026 20 Uhr roh und zart.
Chinesische Literatur im Spiel der Macht
Lesung & Gespräch
Frankfurter Bürgerstiftung, Holzhausenschlösschen,
Justinianstraße 5
Informationen folgen
22.01.2026 10 - 15:30 Uhr Aus dem Chinesischen Übersetzen
Nachdichtungen 
Bertolt Brecht und Albert Ehrenstein
Workshop II
Deutsches Romantik-Museum, Regebogenraum,
Großer Hirschgraben 21
Anmeldung erforderlich

 

MONIKA-SCHOELLER-DOZENTUR FÜR LITERARISCHES ÜBERSETZEN

Im Gedenken an die Verlegerin und Förderin von Literatur und Übersetzung Monika Schoeller richtet das Freie Deutsche Hochstift in Zusammenarbeit mit dem Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik und dem Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main unter dem Novalis- Motto – ‚Am Ende ist alle Poesie Übersetzung‘ – seit dem Wintersemester 2024/25 ein besonderes Seminar aus zur Idee, Theorie und Praxis des (literarischen) Übersetzens. Die S. Fischer Stiftung ermöglicht es, jedes Jahr einen profilierten Übersetzer oder eine profilierte Übersetzerin nach Frankfurt einzuladen, um in Kooperation mit den Lehrenden der drei Institutionen das Seminar zu leiten. Es ist regulärer Bestandteil des Studiums einschlägiger Fächer an der Goethe- Universität, richtet sich aber gleichermaßen an interessierte Gäste.